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Forschung

Die Wirksamkeit psychodynamischer Behandlungsformen (Psychoanalyse, analytische Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Fokal- und Kurzzeittherapie) ist durch zahlreiche empirische Untersuchungen belegt (u.a.:  Abbass, A.A. et al., Short-term Psychodynamic Psychotherapy for Common Mental Disorders. The Cochrane Library, 2014, Issue 7. Barber, J.P. et al, 2013, Research on Dynamic Therapies. Aus: Bergin and Garfield’s Handbook of Psychotherapy and Behavior Change, ed. by M.J.Lambert, Hoboken: Wiley, S., 463-473. Beutel, E. et al., 2010, Psychodynamische Psychotherapie, Hogrefe. Leuzinger-Bohleber, M. et al., 2001, Langzeitwirkungen von Psychoanalysen und Psychotherapien: eine multiperspektivische repräsentative Katamnesestudie. Psyche-Z Psychoanal 55, 193-277. Levy, R.A., Ablon, J.S:, Kächele, H. , 2011, Psychodynamic Psychotherapy Research, New York: Springer.) Psychoanalytische Behandlungen werden daher in den Leitlinien für verschiedene Störungsbilder als Behandlung der Wahl empfohlen und durch die Versicherungsträger finanziert.

Mitglieder des FPIs beteiligten bzw. beteiligen sich an durchgeführten und laufenden Projekten in der systematischen empirischen Psychotherapieforschung als Diagnostiker*innen, Behandler*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen. Unser Mitglied Frau Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber hat die Psychotherapieforschung in Deutschland im Rahmen der Leitung des Sigmund-Freud-Instituts, Frankfurt, maßgeblich mitinitiiert und vorangetrieben.

2005 begannen die Forschungsarbeiten zur Studie ‚Langzeittherapie bei chronischer Depression‘ (LAC), die im Sigmund-Freud-Institut  unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber  in Zusammenarbeit mit Forschungszentren in Mainz, Berlin und Hamburg durchgeführt wurden. Es handelt sich um eine Vergleichsstudie zur Behandlung mit Verhaltenstherapie und analytischer Psychotherapie. Beide Verfahren erwiesen sich als hoch wirksam (Leuzinger-Bohleber, M., Hautzinger, M., Keller, W. et al., Psychoanalytische und kognitiv-behaviorale Langzeitbehandlung chronisch depressiver Patienten bei randomisierter und präferierter Zuweisung. Psyche – Z Psychoanal 73, 2019, 77-105).

Weiterführende Hinweise zur Forschung in der Psychoanalyse sind auf den Homepages der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA) www.ipa.org.uk, der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) www.dpv-psa.de und des SFIs zu finden www.sigmund-freud-institut.de.

Studie zur psychodynamischen Therapie von Patienten mit Zwangssymptomen

Seit Ende 2017 wird in der Universität Gießen (Prof. Dr. F. Leichsenring) und im Sigmund-Freud-Institut eine Studie zur Behandlung von Patienten*innen mit Zwangssymptomen durchgeführt. Die Wirksamkeit einer bis zu 24 Termine umfassende psychoanalytischen Kurzzeittherapie soll untersucht werden, und zwar  im Vergleich mit einer Gruppe von Patienten*innen, die während dieser Zeit auf der Warteliste steht. In den Leitlinien für die Behandlung von Zwangsstörungen wird nur in Ausnahmefällen  psychodynamische Therapie empfohlen, sodass diese Studie auch von berufspolitischer Bedeutung ist.

Ausbildungskandidaten*innen und Mitglieder des FPIs und des Instituts für Psychoanalyse Frankfurt e.V. der DPG beteiligen sich als Studientherapeuten*innen und Diagnostikerinnen  unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Heinz Weiß (Leiter der Ambulanz des SFIs und Mitglied des Direktoriums). Die Mitarbeit weiterer Kollegen und Kolleginnen, die Patienten*innen zur Teilnahme in die Studie vermitteln und/oder Behandlungen  übernehmen, wäre wünschenswert. Die unverbindliche Teilnahme an der wöchentlich stattfindenden Konferenz zur Studie, donnerstags von 13.15 Uhr bis 14.30 Uhr, kann zur Information dienen. Es wird Literatur zum Thema und die Arbeit mit Patienten*innen  diskutiert.

Weitere Information zur Studie:
https://www.sigmund-freud-institut.de/index.php/forschung/forschungsschwerpunkte/psychodynamische-kurztherapie-fuer-zwangspatienten/

MODE –Modifikation psychischer und neuronaler Strukturen in psychoanalytischen Langzeitpsychotherapien bei Depression

Unter Leitung von Frau Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber hat im FPI 2020 eine neue Studie begonnen, die im Anschluss an die LAC-Studie (s.o.) die Wirkung der unterschiedlichen Anzahl der Therapiesitzungen pro Woche auf das Befinden der Patientinnen und Patienten untersucht. Dazu werden zu Beginn der Behandlung und ein Jahr nach Beginn Fragebögen und Interviews verwendet und eine funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI) durchgeführt.
Mitglieder des Instituts sind aufgerufen, sich zu beteiligen.
Kontakt: m.leuzinger-bohleber (at) gmx.de, Tel. 069 766776

Kontakt bei allgemeinen Fragen zu diesem Thema und den Projekten:
Dr. Heike Westenberger-Breuer westenberger-breuer (at) t-online.de