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Therapieangebote

In unserem Gesundheitswesen ist die Psychoanalyse in Form zweier von ihr abgeleiteter Verfahren vertreten – der analytischen Psychotherapie und tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie. Es handelt sich dabei um psychoanalytisch begründete Behandlungsmethoden für seelisch bedingte Erkrankungen bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen. Sie unterscheiden sich vor allem in der  Intensität der Behandlung, die je nach Bedarf unterschiedliche Zeitdauer und Wochenfrequenz der Sitzungen erforderlich  macht. Beide Verfahren werden nach Antrag von den Kassen bezahlt, sofern der Psychotherapeut Arzt oder Psychologe ist, über eine psychoanalytische und/oder tiefenpsychologisch fundierte Ausbildung verfügt und bei den Kassen zugelassen ist.

Zunächst führt der Therapeut mit dem Patienten mehrere Vorgespräche und entscheidet dann mit ihm zusammen über den erforderlichen Behandlungsumfang, der dann bei der Kasse beantragt wird:

Analytische Psychotherapie

Einzelsitzungen:
80 bis max. 240 bzw. 300 Behandlungsstunden bei 2-4 Sitzungen pro Woche

Gruppensitzungen:
80 bis max. 150 Doppelstunden, 2 Sitzungen pro Woche

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Einzelsitzungen:
50 bis max. 100 Behandlungsstunden bei 1-2 Sitzungen pro Woche

Gruppensitzungen:
40 bis max. 80 Behandlungsstunden bei 1 Sitzung pro Woche

Kurztherapie/Krisenintervention

25 Behandlungsstunden bei 1 Sitzung pro Woche
Für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen gibt es speziell ausgebildete, von den Kassen zugelassene Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten.

Viele Psychoanalytiker führen auch analytische Paar- und Familientherapien durch, die jedoch selbst bezahlt werden müssen, da sie noch nicht zu den von Krankenkassen anerkannten Leistungen zählen.

Privatkassen zahlen ebenfalls für psychotherapeutische Leistungen, allerdings im Rahmen eigener Vertragsregelungen, die vom Versicherten jeweils geklärt werden müssen.

Gründe, psychotherapeutische Hilfe zu suchen:

Alle psychisch bedingten Symptome können Gründe sein, psychotherapeutische Hilfe zu suchen: Ängste, Depressionen, Schlafstörungen, Essstörungen, sexuelle Störungen, sich wiederholende Beziehungsprobleme, Zwangsgedanken (z.B. Waschzwang, Kontrollzwang), sowie körperliche Beschwerden, für die der Arzt keine ausreichenden körperlichen Ursachen findet.

Die Psychoanalyse versteht sich jedoch nicht als reine Symptombehandlung, sondern als ganzheitliche Behandlung eines Menschen, dessen spezifische Biographie und Konfliktverarbeitung in seinem psychischen Leiden ihren Niederschlag findet. Neben der Heilung der Symptome, die oft schnell abklingen können, umfasst die analytisch orientierte Psychotherapie die Entwicklung neuer Lösungen und Handlungsmuster im Umgang mit sich selbst und anderen. Diese veränderten Konfliktbewältigungsmuster machen belastbarer und sollen für eine anhaltende Besserung sorgen. Die Wirksamkeit sowie der lang anhaltende Erfolg der psychoanalytisch begründeten Therapieverfahren wird durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt (siehe » Forschung).